Leserbrief zur Zersiedlungs-Initiative

Streit vorprogrammiert

Die Initianten der Zersiedelungs-Initiative wollen, dass nur noch Bauland eingezont werden darf, wenn an einem anderen Ort ausgezont wird. Damit wollen sie eine Ausdehnung der Bauzonen verhindern. Das neue Raumplanungsgesetz greife zu wenig und die anstehende erneute Revision löse das Problem auch nicht. Die Initiative kann zur absurden Situation führen, dass wenn der Kanton Zürich Land einzonen will und er keine Reserven mehr hat, er sich einen anderen Kanton suchen muss, der gewillt ist, Land auszuzonen. Oder der Bund befiehlt zum Beispiel dem Kanton Wallis auszuzonen. Da ist der Streit zwischen den Kantonen untereinander und mit dem Bund vorprogrammiert.

Ich bin der Meinung, dass die Initiative die Eigenverantwortung von Kantonen und Gemeinden zu stark einschränkt. Jede Gemeinde hat unterschiedliche Bedürfnisse. Zudem werden Gemeinden, die bisher haushälterisch mit ihrem Land umgegangen sind und nicht viel eingezont haben, bestraft. Durch einen starren Bauzonenstopp wird Wohnraum knapp und die Preise steigen. Die Berggebiete befürchten eine Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten der Landwirtschaft und des Tourismus.

Ich bin dafür, dass man mehr in die Höhe baut, besonders in städtischen Umgebungen. Das müssen aber die Gemeinden selber bestimmen. Dank dem neuen Raumplanungsgesetz ist das auch besser möglich und es wirkt sich aus. Die totale Bauzonenfläche ist nämlich seit 2012 gesunken. Deshalb stimme ich am 10. Februar 2019 NEIN zur überflüssigen Zersiedelungs-Initiative.