Vor bald 10 Jahren wurde im Kanton Luzern die Integrative Förderung an Volksschulen eingeführt und damit Klein- oder Werkklassen aufgelöst. Alle Kinder wurden entsprechend in Regelklassen zugeteilt. Dies bringt die Schulen an ihre Grenzen. Sie melden, dass das Verhalten einzelner Schülerinnen und Schüler den Unterricht massgeblich erschwert und dass die Anzahl der verhaltensauffälligen Kinder jedes Jahr zunimmt. Lehrpersonen sind stärker gefordert und benötigen immer mehr Unterstützung, um die Klassen zu unterrichten. Der Planungsbericht über die Weiterentwicklung der Volksschule, der Gymnasien und der Berufsbildung im Kanton Luzern will die überlasteten Lehrpersonen mit zusätzlichen Förderlehrpersonen, vergrösserten Tagesstrukturen und vermehrter Sozialarbeit unterstützen. Die Unruhe in den Klassenzimmern steigt jedoch durch mehr Fachpersonen weiter an. Zudem wird eine Zunahme bei Kindern erwartet, welche einen besonderen Bildungsbedarf haben.
Die zunehmenden Herausforderungen für Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler wirken sich negativ auf die Mitschülerinnen und Mitschüler aus. Das heutige System ist auf die Inklusion aller ausgerichtet. Trotzdem müssen viele Schülerinnen und Schüler separat ausserhalb der Klassen geschult werden. Das System erfüllt damit nicht die Anforderungen der Praxis. FDP-Kantonsrätin Luzia Syfrig fordert die Luzerner Regierung auf, die Einführung von Kleinklassen zu prüfen. Kinder in Kleinklassen erhalten ein kontinuierliches Beziehungsnetz und mehr Zeit, um sich auf den Schuleinstieg vorzubereiten. Die Gründe für den Besuch einer solchen Klasse sind vielfältig und nicht an die Intelligenz des Kindes geknüpft. FDP-Kantonsrätin Luzia Syfrig ist überzeugt, dass die Wiedereinführung von Kleinklassen als ergänzendes Schulmodell die Klassenzimmer und damit die Lehrpersonen wirkungsvoll entlasten würde. Die Entlastung könnte schliesslich auch zur Bereitschaft zu höheren Arbeitspensen führen und dadurch zusätzlich dem Fachkräftemangel entgegenwirken.