FDP.Die Liberalen Luzern fordert eine verbesserte Ausrichtung der Kunst- und Musikhochschulen auf den Arbeitsmarkt

Das Bundesamt für Kultur (BAK) schreibt in seiner "Botschaft 2024-2027", dass die hohe Anzahl von Absolventen/-innen kunstorientierter Fachbereiche an den Fachhochschulen zu diskutieren sei. Es fordert, dass die Attraktivität dieser Studienbereiche und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt besser in Einklang zu bringen seien. Da diese Steuerung letztlich in der Kompetenz der kantonalen Regierungen liegt, hat FDP Kantonsrat Gaudenz Zemp eine entsprechende Anfrage eingereicht.

Die Zahl der Absolventen/-innen kunstorientierter Fachbereiche an den Fachhochschulen stieg von 3'500 im Jahr 2000 auf 10'600 im Jahr 2021 – sie hat sich somit verdreifacht. Eine Studie des Vereins Suisseculture sociale aus dem Jahr 2021 hat zudem ergeben, dass Kulturschaffende im Jahr CHF 40'000.00 und weniger verdienen (vgl. NZZ vom 16.09.2023). Die allermeisten der Absolventen/-innen arbeiten deshalb nach dem Studium gar nicht in Stellen, für welche das Studium Bedingung wäre. Das Bundesamt für Kultur (BAK) schreibt deshalb in seiner "Botschaft 2024-2027": Die "hohe Anzahl von Abgängerinnen und Abgängern kunstorientierter Fachbereiche an den Fachhochschulen" sei zu diskutieren. Weiter wird gefordert: "Es ist zu thematisieren, wie die Attraktivität von Studienbereichen und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt besser in Einklang zu bringen sind." Dies scheint nicht zuletzt auch deshalb angezeigt, weil gemäss Bundesamt für Statistik die Studiengänge «Musik, Theater und andere Künste» die höchsten Kosten aller Fachhochschul-Studiengänge aufweisen. FDP Kantonsrat Gaudenz Zemp, Horw, erachtet die vom BAK geforderte Diskussion als wichtig und er stellt deshalb neun Fragen an die Luzerner Regierung.

Das BAK spricht in seinem Bericht von einem Überhang an künstlerischen Kulturschaffenden und einem Fachkräftemangel bei den technischen Berufen in der Kulturbranche. FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp will von der Regierung wissen, ob sie diese Einschätzung teilt. Des Weiteren fragt er nach der Entwicklung der Studierendenzahlen an den künstlerischen Departementen der Hochschule Luzern (ehemals Fachhochschule Zentralschweiz) und er erkundigt sich, ob zusätzliche neue Studiengänge angeboten werden, um ein Wachstum der Studierenden im Kulturbereich trotz der Kontingente zu ermöglichen. Gaudenz Zemp will wissen, ob die Anreize für die Hochschulen so gesetzt sind, dass die Anzahl der Studierenden auf das Potenzial des Arbeitsmarktes ausgerichtet wird.

Gaudenz Zemp fordert von der Regierung Auskunft über die Arbeitssituation der Absolventen/-innen der Hochschule Luzern - Musik und Hochschule Luzern - Design&Kunst ein bzw. fünf Jahre nach Studienabschluss. Zemp möchte zudem wissen, wie die Hochschule Luzern sicherstellt, dass die Interessenten bei der Studiengangswahl bezüglich des späteren Arbeitsmarktes und der Verdienstmöglichkeiten umfassend, transparent und fundiert beraten werden. Gemäss der NZZ will die Bildungsdirektoren-Konferenz keine Eingriffe des Bundes bei den kunstorientierten Fachhochschulen und sie sieht offenbar auch grundsätzlich aktuell keinen Handlungsbedarf. Zemp möchte nun wissen, ob die Luzerner Regierung diese Haltung bzw. Einschätzung teilt.