FDP.Die Liberalen Luzern fordert kritische Diskussion zur Notenabschaffung an den Luzerner Volksschulen

Die Stadt Luzern hat angekündigt, die Noten an den Volksschulen auf Primarstufe abzuschaffen. In der Gemeinde Kriens verzichtet man bereits heute in einem einzelnen Schulhaus flächendeckend auf Noten. Auch kantonal nehmen diese Bestrebungen mit dem Projekt «Schule für alle» offensichtlich Fahrt auf. Denn Martina Krieg, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung Luzern, sagt in der Ausgabe der Luzerner Zeitung vom 24. Juni 2023, dass die Noten auch kantonal bald der Vergangenheit angehören könnten. Eine entsprechende Arbeitsgruppe will nach den Sommerferien ihre Arbeit aufnehmen. FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (Luzern Land) ist der Überzeugung, dass diese Entwicklung und die angekündigten Massnahmen fundiert und kritisch diskutiert werden sollten. Er hat entsprechend eine Anfrage im Kantonsrat eingereicht.

Zuerst stelle sich gemäss Zemp die Frage, welchen Auftrag die kantonale Arbeitsgruppe hat, wer diese führt und wie ihr Zeitplan aussehe. Zudem müssten bei einer Notenabschaffung die Übergänge ab der Primarschule zu den diversen Sekundarschul-Niveaus bzw. ans Gymnasium und ab der Sekundarschule an andere weiterführende Schulen und die Berufsschulen neu organisiert werden. Deshalb müsste geklärt werden, ob Vertreter dieser abnehmenden Schulen (Gymnasien, Mittelschulen, Berufsschule usw.) nicht auch in der Arbeitsgruppe vertreten sein sollten. Im Weiteren erkundigt er sich bei der Regierung zu den nötigen Ressourcen und dem Perimeter der geplanten Überarbeitung der Leistungsbeurteilung.

Weiter möchte er in Erfahrung bringen, welche Haltung die Regierung zum Umstand hat, dass offenbar einzelne Schulhäuser eigenständig die Noten während des Semesters abschaffen können.

Die Anfrage ist Ausdruck der Ansicht der FDP.Die Liberalen Luzern, wonach die Leistungsbeurteilung mittels Noten von sehr grundlegendem Charakter ist. Eine Aufhebung der Noten ist deshalb nicht nur ein pädagogisches, sondern sehr stark auch ein politisches Geschäft, welches viele Anspruchsgruppen betrifft. Deshalb sollte die Volksschule eine solche Reform nicht einfach im Alleingang angehen. Vielmehr braucht es frühzeitig eine politische Diskussion und daraus abgeleitet entsprechende Aufträge der Regierung an alle kantonalen Schulen.

Für die FDP.Die Liberalen Luzern ist es dabei zentral, dass die Schulen die Kinder optimal auf unsere Leistungsgesellschaft und die Berufswelt vorbereiten. Dazu gehört auch der Umgang mit Druck, Prüfungen und objektiven Bewertungen.

Gemäss Gaudenz Zemp gilt es zwingend zu klären, ob sich die Schule durch die Abschaffung von Noten zu weit von der leistungsorientierten Berufswelt lösen könnte. «Wenn dieVolksschule nicht mehr bereit ist, die Kinder und Jugendlichen auf unsere Leistungsgesellschafft vorzubereiten, so liegt diese Last noch stärker bei den weiterführenden Schulen und bei den Lehrbetrieben», so Gaudenz Zemp.